…sind die meisten Tiere, wenn sie bei den Tierärzten in der Klinik von He’art of Rescue ankommen. Immer wieder begegnet man da einem ganz besonderen Blick, einem Blick der sagt:
Ich bin schon fast nicht mehr hier !
Über diesen Blick und diesen Zustand habe ich einmal versucht in Worte zu fassen. Das Gedicht heißt:
Zwischen den Welten
Es ist, also ob die Welt entschwindet,
in dichtem Neben, langsam, still.
Nichts was mich mehr mit ihr verbindet,
weil ich nun nicht mehr leben will.
Das Leben, das ich einstmals hatte,
ein Heim, mit Futter, Liebe, Glück,
ich kann mich kaum daran erinnern,
so lange liegt das schon zurück.
Die langen Jahren auf der Straße,
die ich seitdem allein verbracht,
sie waren hart, voll Hunger, Kälte
und Schmerzen, eine lange Nacht.
Nun lieg ich hier, die Welt entschwindet,
kann nichts mehr tun, kann nirgends hin,
weil ich verletzt an Leib und Seele
in dieser Welt verloren bin.
Dann aus der Ferne ein paar Stimmen,
mir fehlt sogar die Kraft zur Flucht.
Man greift nach mir, ich lass geschehen,
egal was man nun mit mir tut.
Erst langsam fang ich an zu spüren,
dass eine Hand mich zärtlich hält,
dass der Geruch von echtem Futter
mich wieder zieht in diese Welt.
Es scheint, als sei es vielleicht doch
noch nicht vorbei mit meinem Leben.
Ich taste zaghaft mich zurück.
Wird man mir eine Chance geben?
© Karin Sörensen
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